Die Sbrinz-Route führt auf historischen Saumpfaden alpenquerend von Luzern nach Domodossola und zurück. Hier erleben wir eindrückliche und abwechslungsreiche Gebirgslandschaften sowie vielfältige Kulturen. Begleitet von einer eindrücklichen Fauna und Flora gibt es viel zu bestaunen, zu erleben und zu geniessen.
Der Förderverein Sbrinz-Route organisiert geführte oder nicht geführte Touren inkl. Gepäcktransport.
Zusammenfassung 7 Etappen:
Distanz: 145 km
Marschzeit: 38 Std. 48 Min.
Total Aufstieg: 5450 Höhenmeter
Wir fahren zuerst mit dem Zug von Gisikon nach Domodossola, übernachten dort im Hotel Eurossola und starten am nächsten Tag in die 1. von 7 Etappen Richtung Luzern.
Das Hotel Eurossola und vor allem die Mitarbeiter waren toll. Zuvorkommend und mega freundlich.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Nur wo lang? Weit und breit kein hilfreicher Wegweiser. Die junge Dame in der Tourist Info wusste uns auch nicht zu helfen. Also gehen wir auf die andere Seite der Gleise und der Strasse entlang. Das kann doch nicht sein.... wir drehen um und wandern Richtung Masera. Nach der Brücke über den Fluss Namens Toce gehen wir links. Da wir aber nicht weiter der Strasse entlang gehen wollen, wechseln wir quer rüber zum Toce und wandern dem Flusslauf entlang. Immer noch keine Wegweiser.
Irgendwann verläuft der Fluss nach rechts. Ein Biker fragt uns, ob er helfen kann. So weist er uns den Weg über das Flussbett auf die andere Seite. Zum Glück fliesst nicht viel Wasser. Auf der anderen Uferseite begegnen wir einer Schafherde, welche gerade eine Portion Salz erhält.
Weiter gehts dem Fluss entlang nach Pintetto-roldo, wo wir über die Brücke den Fluss queren können. Bis hierher haben wir noch keine Wandertafel entdeckt. Also gehen wieder der Strasse entlang Richtung Crevoladossola. Beim Kreisel finden wir endlich den ersten Wegweiser für Wanderer. Ab hier geht es über Wiesentrassee, engen Gassen, historischen Steinpfaden hinauf nach Premia. Nach über 7 Stunden und vielen Kilometern erreichen wir glücklich unser Albergo Minoli.
Das gestrige Nachtessen war sehr fein. Es gab ein Degustations-Menü, 4 Gänge und in jedem Gang 4 verschiedene Platten.
Dafür fällt das Frühstück eher mager aus. Ein bisschen Weissbrot, Naturjoghurt und Früchte. Um 08.50 Uhr starten die 2. Etappe. Zuerst gehen wir der Strasse entlang abwärts bis der Wegweiser runter zum Fluss Toce führt. Diesem folgen wir heute fast bis Riale. Von Rivasco bis zu den Serpentinen von Casse geht man auf asphaltierter Straße. Beim Berganstieg folgt man einem relativ steilen Pfad, der die ehemalige Staatsstraße schneidet, die durch einen modernen Tunnel ersetzt wurde. Von Fondovalle bis Ponte begeht man eine landwirtschaftlich genutzte Straße. Diverse Male überqueren wir den Fluss, meistens über eine Brücke. Manchmal im seichten Wasser, ausser einmal. Das Wasser ist knöcheltief, so dass mir Wasser oben in den Schuh schwappt. Jetzt sind die Schuhe, die Socken und somit auch die Füsse nass. Auch der Regen setzt ein.
Zwischen Ponte und Riale, im Herzen des Formazzatals, finden wir eine Alpenlandschaft von seltener Schönheit vor. Der Blick auf den Wasserfall des Toce ist atemberaubend. Trotz Regen stellen wir die Action Cam auf. Neben dem Wasserfall führt der Wanderweg nach oben, kräfteraubende hohe Tritte. Nun ist es nicht mehr weit bis Riale.
Die Walser Stubä ist übrigens ein Geheimtipp.
Wieder um 9 Uhr brechen wir zur 3. Etappe auf. Zuerst gemächlich zum Lago di Morasco, zur Staumauer. Dann gehts rechts dem Stausee entlang.
Ein erster Aufstieg am Ende des Stausees führt uns auf die Alp Bettelmatt. Eine Hochebene, von wo man in viele Richtungen wandern kann. Wir überqueren die Alp und den Fluss Toce. Ab jetzt geht es steil im Zick-Zack auf den Griesspass.
Noch etwas weiter erhält man einen tollen Blick auf den Griesssee. Aber auch häufige Schneefelder, die es zu überqueren gilt.
Der Abstieg gestaltet sich anfänglich eher schwierig, da viel Schnee im Weg liegt. Wir überqueren mehrmals die Nufenen-Passstrasse. In Ladstaffel überqueren wir eine alte Steinbrücke. Wir folgen stetig bergabwärts dem Fluss Ägene. Eine spektakuläre Hängebrücke ist zu überqueren bis wir dann nach 7 Std. unser heutiges Ziel Obergesteln erreichen.
Wir verlassen das Hotel Grimsel in Obergesteln in Richtung Oberwald. Kurz vor dem Dorfende zeigt die Sbrinzroute Nr. 40 links, wo es zum schönen Lerchenwald hinauf geht. Viele Kehren führen uns auf eine karge Hochebene ins Grimselgebirge. Was für faszinierende Naturunterschiede innert ein paar Stunden. Zu unserer Linken erhebt sich das Sidelhorn. Immer wieder überqueren wir Schneefelder. Nach fast 3 Stunden erreichen wir den Grimselsee. Was für ein Panorama!
Der Abstieg zum Hospitz ist zum Teil noch mit Schnee bedeckt und gefährlich. Äusserste Vorsicht ist geboten. Unterhalb des Hospitz im Summer Loch warten wir auf das Postauto, das uns in 19 Minuten nach Guttannen bringt. Dies gönnen wir unseren Füssen anstatt 4 Stunden wandern.
Die ganze Nacht hats geregnet. Auch nach dem Frühstück regnet es noch. Für die heutige Route sind es bis nach Innertkirchen 11 km und 400 Höhenmeter runter, dann wieder über 14 km und über 1200 Höhenmeter zur Engstlenalp, und dies bei ständigem Regen. Wir entscheiden uns für das Postauto nach Innertkirchen. Bei der Endstation wird erstmal nebst den Regenhosen auch die Pellerine übergezogen. Da müssen wir jetzt durch. Schnell steigt der Weg steil auf. Nach 30 Minuten sind wir total verschwitzt. Die Regenkleider halten, sind aber nicht atmungsaktiv. Nach 2 Stunden und fast 600 Höhenmeter erreichen wir das Gental. Ab hier geht es ein Stück der Strasse entlang bis zur Alp Schwarzental, wo wir eine kurze Pause einlegen.
Nun folgen wir der Route durch die Rinderweide. Sie begrüssen uns in Scharen und verfolgen uns auch ein recht langes Stück. Ein komisches Gefühl.... Nun ist es nicht mehr weit. Mitten durch fast unberührte Natur schlängelt sich der Weg zur Engstlenalp.
Um 7 Uhr zeigt sich blauer Himmel. Nach dem Frühstück sieht es nicht mehr so toll aus. Also marschieren wir los mit der Pellerine griffbereit. Zuerst geht es am linken Seeufer entlang, bevor der Anstieg beginnt. Ein Blick zurück lohnt sich nach jeder Kurve. Aber auch der Blick zum Boden ist lohnenswert. Es sind einige kleine schwarze Alpen-Salamander unterwegs. Kurz vor dem Jochpass beginnt es doch noch zu regnen und zu donnern. Deshalb entscheiden wir, eine Pause im Berghuis einzulegen. Kaffee geht immer. Um 11 Uhr brechen wir auf und nehmen den Sessellift zum Trüebsee runter. Dem See entlang gehen wir noch ohne Regen bis zur Gondelstation. Mit der Gondel schweben wir trocken und bequem nach Engelberg. Wir schlendern noch durch Engelberg, schauen uns die Schaufenster an und kehren dann im Kafikaufbar ein. Zeit genug für Flammkuchen und ein Glas Wein. Dann gehen wir zum Hotel Espen. Eine tolle Überraschung: unser Gepäck wird vom Organisator Werner Grossniklaus gebracht. Wir trinken zusammen ein Glas Wein und er erzählt uns spannende Geschichten aus den Jahren der Sbrinzroute. Wir sagen DANKE!
Vom Hotel Espen gehts dem Stausee entlang. Auf der linken Seite der Strasse tauchen wir in die Schlucht der Engelbergeraa ein. Durch die letzten Regentage fliesst einiges an Wasser durch die Schlucht. Wir überqueren den Fluss über einige Brücken. Sehr eindrucksvoll donnern die Wassermassen ins Tal runter. Von Grafenort nach Dallenwil wandern wir auf der linken Seite des Aawassers. Vor Dallenwil zeigt der Wanderweg nach links in eine Waldstrasse und steil aufwärts. So passieren wir Dallenwil etwas oberhalb, aber dafür mit einer schönen Aussicht. Über die Schiltstrasse und den Spielplatz Klostermatt gelangen wir direkt auf den Dorfplatz zum Winkelried Denkmal. In der Linde setzen wir uns an einen Tisch und gönnen uns einen Kaffee.
Das Gepäck wird uns direkt hierher geliefert. Toller Service.
Hier endet unser Abenteuer der Sbrinz-Route. Mit dem Zug fahren wir zurück nach Gisikon.
Wir sind bei Claudia & Dani eingeladen. Gemeinsam wollen wir von der Bergstation Maschgenkamm zur Spitzmeilenhütte wandern. Die Wetterprognosen sind nicht so erfreulich. Aber wir sind optimistisch.
16.07.2021
Um ca. 20 Uhr treffen wir in der Flumsi ein und werden direkt herzlich begrüsst. Es ist Zeit auf Claudia's Geburtstag anzustossen🥂. Es gibt einiges zu erzählen, ist es doch schon sehr lange her, wo wir uns das letzte Mal gesehen haben. Gemeinsam entscheiden wir, dass wir um 9 Uhr frühstücken und unser Vorhaben umsetzen.
17.07.2021
Nach dem Frühstück fahren wir zur Talstation Maschgenkamm und lassen uns gemütlich auf 2000 MüM bringen. Die Aussicht lässt zu Wünschen übrig. Wenigstens regnets nicht. Wir folgen dem Bergweg Zigerfurgglen bis Calans. Es ist z.T. nass und dadurch rutschig. Weil der Regen wieder einsetzt, entscheiden wir uns für den Weg Richtung Maschgenkamm. Dort wartet ein feines Kaffee und Dessert auf uns.