Die Via Alpina überquert 14 der schönsten Alpenpässe. Quer durch sieben Kantone der Schweiz mit vielfältiger Kultur, Geologie und Topografie. Breite Fahrstrassen enden in luftigen Gratpfaden. Eine vielfältige Flora und Fauna säumen den Weg.
Wir gehen 7 Etappen, von Meiringen nach Gstaad, über 7 Alpenpässe, Total ca. 8000 Höhenmeter.
Ganz entspannt reisen wir am Vortag bereits nach Meiringen. Wir geniessen das sommerliche Wetter, schlendern gemütlich durch Meiringen, vorbei an Sherlock Holmes und 2 Bergsteigern und lassen uns auf der Hotelterrasse mit Kaffee und Kuchen verwöhnen.
Nach dem feinen Nachtessen ziehen wir uns zurück.
Nach dem Frühstück wird gepackt und ausgecheckt. Das Postauto fährt mit uns bis zur Rosenlaui. Wir wollen ja "süferli" beginnen. Nach ca. 2.5 Std. erreichen wir die Passhöhe der Gr. Scheidegg. Im Hintergrund ragt das Wetterhorn imposant in die Höhe. Hier rasten wir auch einen Moment bevor wir den Abstieg nach Grindelwald unter die Füsse nehmen.
Ungefähr in der Hälfte taucht vor uns das Rest. Wetterhorn auf. Bei so einer schönen Gartenterrasse muss man einfach einkehren. Umso weiter runter wir kommen umso heisser wird die Luft. Am anderen Ende von Grindelwald checken wir in unserer Unterkunft ein.
Total 16.52 km / ⬆️650 m / ⬇️950 m / ⏰5.5 Std.
Heute gehen wir schon um 08.15 Uhr in bester Wanderlaune los. Zuerst müssen wir nach Grindelwald Grund. Hier überqueren wir die Lütschine. Kaum auf der anderen Flussseite steigt der Weg steil an. Wirklich sehr steil auf asphaltierter Strasse. Aus allen Poren drückt die Körperflüssigkeit, aber immer mit dem Blick zur Eigernordwand. Benno kämpft mit dem rechten Schuh. Eine Blase zeichnet sich ab. Immer wieder anderst versuchen zu binden. Beim Rest. Alpiglen gönnen wir uns einen hausgemachten Eistee. Benno nutzt die Zeit, um seinen Schuh neu zu binden. Dann nehmen wir den letzten Abschnitt unter die Füsse. Kurz vor halb eins erreichen wir die kl. Scheidegg, mit Sicht auf Mönch und Jungfrau.
Auf der kl. Scheidegg zieht ein frischer Wind. Wir gehen weiter, Richtung Wengen hinunter und finden ein hübsches Plätzli mit Bänkli. Hier machen wir Pause. Den Rest bis nach Wengen geht steil runter. Eine Belastung für die Füsse. In Wengen entscheiden wir uns den Zug nach Lauterbrunnen runter zu nehmen um die Füsse zu schonen. So geniessen wir die Fahrt nach unten. In Lauterbrunnen steigen wir auf die Seilbahn, die uns zur Grütschalp hinauf bringt. Dort steigen wir um auf den Zug, der uns nach Mürren bringt.
Das Hotel Eiger Guesthouse ist gleich neben der Bahnstation. Das Zimmer im 3. Stock, ohne Lift.
Trotz der Bahnfahrten sind wir auf total 18 km / ⬆️1092 m / ⬇️995 m / ⏰~8 Std.
Der heutige Tag hat es in sich. Steil rauf, steil runter, Stufen und Regen. Aber nun von Anfang an.
Nach dem Frühstück starten wir um 8.15 Uhr in Mürren. Die Route führt zuerst durch das Dorf, an der Schilthornbahn vorbei. Ab hier gehts langsam bergauf, aber immer noch gemächlich. Auf der rechten Seite ist die Bergstation Birg zu sehen. Geradeaus ragt die Blüemlisalp empor.
Nach der Alp Spilboden gehts dann schon mal steil hinauf. Oben angekommen sehen wir das Gspaltenhorn und auch das Schilthorn. Jetzt wirds gemütlich, denn wir traversieren das Sefinatal bis zur Rotstock Hütte auf 2042 m.ü.M. Hier kehren wir ein und geniessen einen hausgemachten Zitronen-Ingwer-Sirup.
Nach der Stärkung wandern wir gemächlich aufsteigend Richtung Sefinafurgga. Der letzte Abschnitt hat es in sich. Zuerst über ein Schneefeld und dann steil hoch zur Treppe. Nach 93 Stufen kommen wir ausser Puste oben an.
Der Abstieg ist steil und ziemlich anspruchsvoll. Die Füsse schmerzen langsam. Es ziehen rasch Wolken auf. Wir schaffen es knapp nicht bis zum Ziel. Bei der Pension Golderli finden wir ein Dach und einen Kaffee. Dann steigen wir auch noch die letzten Meter zur Griealp ab und checken ein.
Tages-Zusammenfassung:
19.46 km / ⬆️975 m / ⬇️1229 m / ⏰~8 Std.
Einfach nur ausruhen....
Absoluter Wanderklassiker! Diese Bergwanderung vermittelt eine überwältigende Einsicht in die Gletscherwelt an der Nordflanke der Blüemlisalp und in das Unesco Welterbe.
Ausgeruht und gut überlegt gepackt starten wir zur Königsetappe.
Von der Griesalp steigt man durch lichte Wälder bis zur Bundalp mit ihren saftigen Viehweiden. Auch Säuen gefällt die Alp. Kühe haben engmaschige Weideterrassen eingetrampelt, die wie Höhenkurven aussehen. Schon bald folgt eine steile Geländerippe. Im Entenschritt gelangen wir schnell an Höhe. Zwei-, dreimal überqueren wir ein Schneefeld. Entlang einer Felswand, die mit Eisenketten gesichert ist, gelangt man zu den Holztreppen. Einer Himmelsleiter gleich führen diese steil auf den Hohtürlipass. 50 Meter über dem Passübergang thront die Blüemlisalphütte, im Hintergrund wäre die Blüemisalp, die Wilde Frau und Blüemlisalpgletscher zu sehen. Doch das Wetter macht nicht ganz mit.
Der Abstieg steht dann dem Aufstieg in nichts nach. 1000 Höhenmeter, zu Beginn über eine steile Schutthalde, sind es bis zum Oeschinensee. Über eindrückliche Gletschermoränen erreicht man zunächst das Oberbergli, dann zur Bergstation Oeschinen. Die 600 Höhenmeter nach Kandersteg bewältigen wir mit der Gondelbahn.
Bis zur Bergstation sind es
➡️16.1 km / ⬆️1'483 m / ⬇️1'190 m / ⏰ 8 Std.
In Kandersteg regnet es. Wir gehen bis zur Käsmilchbrücke, welche wir überqueren und dann auf der rechten Seite über eine Weide und durch einen Wald gehen. Es folgt eine schluchtähnliche Passage am Alpbach entlang, ehe man auf der grossen Weide um Usser Üschene ankommt. Da es regnet und neblig ist sehen wir das markante Lohner-Felsmassiv nicht. Die Weide überquert, ist man bereits etwa zwei Stunden unterwegs und hat die erste Steilstufe hinter sich gebracht. Die zweite folgt danach zur Alpschele. Hier können wir uns endlich von unserem Regenschutz trennen. Die nächsten rund 400 Höhenmeter sind schweisstreibend. Doch auf der Alpschele eröffnet sich ein wunderbarer Weitblick zum Oeschinensee und zur Blüemlisalphütte neben dem Hohtürli.
Nach der Alpschele wird der Weg bald sehr steinig. Trittsicherheit ist gefragt, denn die schiefrigen Steine rutschen bei Unsicherheiten sofort unter den Sohlen weg. Schritt für Schritt geht es in der Geröllhalde vorwärts, bis wir schliesslich die sichelförmige Bunderchrinde erreichen. Unglaublich was für ein Blick nach Adelboden! Es ist kühl windig, so dass wir gleich absteigen. Der Abstieg beginnt wie der Weg nach oben geendet hat: Über eine Geröllhalde. Jeder Schritt fordert Konzentration. Eine Gemse überquert weiter unten die Geröllhalde. Die ersten paar hundert Höhenmeter liegen schon bald hinter uns und der Weg wechselt sein Erscheinungsbild. Grasbüschel und Steine liegen nun gleichermassen unter unseren Füssen.
Bei der oberen Bunder machen wir eine kurze Pause.
Bald einmal kommt man in den Wald hinein, wo sich der Weg in vielen kurzen Kehren abwärts windet. Endlich unten gehts gleich wieder ca. 100 m steil aufwärts ins Dorf Adelboden.
➡️16.71 km / ⬆️1'318 m / ⬇️1'250 m / ⏰7.5 Std.
Eigentlich eine eher einfache Wanderung zum Geniessen. Eigentlich.... wenn da nicht plötzlich die Knie schmerzen würden. Gestern Abend habe ich eine einfache kleine Drehung mit dem Bein gemacht, aber das reichte bereits für ein Knacken😰 Benno hingegen freundet sich immer besser mit den Schuhen an.
Heute starten wir trotzdem die Tour zum Hahnenmoospass. Nach einem sanften Aufstieg entlang des Gilsbaches, durch Wälder und Moorlandschaften gelangen wir nach 2.5 Std. auf den Hahnenmoospass. Beim Aufstieg spüre ich mein Knie. Hier oben geniessen wir einen Kaffee und ein Stück Kuchen und beobachten die zahlreichen Modellflugzeuge. Von der Passhöhe taucht man hinein in ein weites Panorama, es öffnet sich der Blick auf das schöne Simmental. Über eine Schotterstrasse und über Weiden führt der Weg vorbei an unzähligen, heimeligen Chalets hinunter nach Lenk.
Die touristischen Anfänge der Lenk gehen auf die Schwefelquellen zurück, die bei Rheuma und Erkrankungen der Atemwege helfen sollen. Bis heute geniessen Gäste im Thermalbad die wohltuende Wirkung des Wassers.
➡️14.8 km / ⬆️671 m / ⬇️1000 m / ⏰ 5.3 Std.
In der nächsten Drogerie kaufe ich eine gute Salbe und hoffe, dass der Miniskus Morgen nicht mehr geschwollen ist und ich auch die letzte Etappe gehen kann.
Alles tip top. Wir starten nach dem Frühstück um ca. 08.20h unsere letzte Etappe der "Hinteren Gasse" oder auch Bärentrek genannt. Der Übergang vom Obersimmental ins Saanenland dient auch als Abschluss der Alpenpassroute “Hintere Gasse” von Meiringen nach Gstaad.
Gleich steigen wir ein paar Stufen hoch bis wir ausserhalb Lenk sind. Hier führt uns die Route entlang des Flusses eine Schlucht hinauf. Dann durch eine lange Moorlandschaft. Stetig steigt der Weg zunächst über den unteren und danach den oberen Lochberg an. Der Weg ist teils mühsam zu gehen, da die Kühe tiefe Löcher in den aufgeweichten Boden gestanzt haben.
Und nun ist er da, der Trüttlisbergpass - der letzte von 7 Pässen auf unserer Wanderung durchs Berner Oberland.
Vorbei an der Tube kommen wir zum Türli, wo wir rechtshaltend den Weg hinter dem Giferspitz durch in Richtung Turbach einschlagen. Was jetzt kommt, erscheint endlos. Mehr als zwei Stunden wandern wir durch das Tal zwischen Wistätthorn und Giferspitz. Die Landschaft immer gleich, und es scheint kein Ende zu nehmen.
Endlich nimmt das Tal ein Ende und wir erreichen Turbach. Das Postauto fährt auch gleich ein. Also sparen wir uns eine weitere Stunde zu Fuss. Zum Glück, wie sich später noch heraus stellt.
➡️ 19.73 km / ⬆️ 985 m / ⬇️ 770 m / ⏰ 6.5 Std.
Das Posthotel Rössli können wir gerne weiter empfehlen. Sehr freundlich und zuvorkommend.
Das Essen ist super.
Ein guter Rucksack ist jeder Rappen wert. Wir sind froh, hatten wir jeden Abend ein Hotelzimmer mit Dusche gebucht.
Es ist schon was ganz anderes mal eine Tagestour oder auch eine zweitägige Tour zu gehen, als mehrere Tage nach einander.
➡️ 103.32 km / ⬆️ 7'174 m / ⬇️ 7'384 m / ⏰ ~49 Std.