Der Malerweg

Vorfreude

Wir planen bereits unsere nächsten Ferien:

Der Malerweg im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz ist einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Wo sich einst Maler zu unsterblichen Werken inspirieren ließen, wandert man heute auf einem 112 km langen Wanderweg  durch die Sächsische Schweiz.

 

We are planing our next holidays:
The Elbe Sandstone Mountains Malerweg trail in Saxon Switzerland is one of the most picturesque hiking trails in Germany. Where once painters sought inspiration for their timeless works, you can now walk along a 112 km hiking trail through Saxon Switzerland.

Eckdaten:

Gesamt-Strecke: ca. 112 km

Gesamt-Dauer: ca. 46 Stunden

Gesamt-Höhenmeter: ca. 4'000 Meter

 

aufgeteilt in 8 Etappen

Anreise:

Bereits um 05.20 Uhr geht der Wecker ab. Wie geplant starten wir um 6 Uhr mit Sack und Pack Richtung Zürich - Schaffhausen - Stuttgart - Dresden - Pirna. Nach 786 km und 3 Halts erreichen wir um 14 Uhr das Städtchen Pirna. Die Einwohner feiern gerade das Stadtfest. Die Strassen rund um die Altstadt ist gesperrt. Und unser Hotel ist Mitten in der Altstadt. Wir stellen das Auto in einer Parkgarage etwas ausserhalb ab und gehen zu Fuss zum Hotel. Kurz einchecken, ein paar Infos entgegen nehmen, inkl. Tipps für gute Restaurants, schlendern wir durch die Gassen, hoch zum Schloss Sonnenstein. Von hier hört man verschiedene Musiker von den Gassen herauf.

Wieder unten an der Elbe ist der Drachenbootcup gerade beim Finallauf. Plötzlich fängt es an zu regnen. Wir suchen uns das empfohlene Theater Cafe, wo es die besten Eierschecken geben soll. Das ist eine Spezialität aus Sachsen. Schecke ist ein Blechkuchen aus Hefeteig mit einem Belag aus Äpfeln, Quark und Mohn. Ist wirklich lecker. Unterdessen regnet es zünftig.

Nun wird es Zeit unser Auto zu holen, um näher am Hotel zu parkieren, das Gepäck ins Hotel zu bringen und endlich mal ausruhen.

Das Ticket wird vom Kassenautomat abgewiesen. Was machen wir jetzt? Benno drückt den Notruf. Niemand meldet sich. Wir probieren es nochmals mit dem Ticket. Geht immer noch nichts. Ich drücke den Notruf. Eine Stimme erklingt. Ich schildere kurz unser Problem. Er meint, wir sollen zur Ausfahrt fahren, den Notruf drücken und er lässt uns dann raus. Inzwischen habe andere Gäste das gleiche Problem.

Bei der Ausfahrt ist die Schranke nun definitiv offen. Das nächste Parkhaus ist schnell gefunden. Aber schon folgt das nächste Problem... Es kommt kein Ticket raus und die Schranke geht nicht auf. Unterdessen schüttet es wieder mächtig. Wo ist das nächste Parkhaus? Irgendwann nach 3 Runden fahren wir ins Altstadt-Parking. Das ist scheinbar auch das Teuerste. Egal. Fahrzeug abstellen, Gepäck raus und im Hotel einchecken.

Wir bekommen scheinbar das schönste Zimmer im ganzen Hotel. Das Braumeister-Zimmer.

1. Etappe von Pirna nach Stadt Wehlen (16.56 km / 04:40h)

Endlich starten wir unsere 1. Etappe. Nach einem genüsslichen Frühstück, eingepacktem Lunch und Getränke, starten wir vom Marktplatz in Pirna Richtung Elbe. Zuerst müssen wir ein paar Meter flussabwärts zur alten Brücke, auf der wir zur anderen Uferseite gelangen. Ab jetzt führt uns der Weg flussaufwärts Richtung Mockethal nach Doberzeit zur Daubemühle. Dort finden wir den Einstieg zum Malerweg. Vorbei an der alten Mühle kommen wir nach Mühlsdorf mit dem herzigen Feuerwehrdepot:-). Weiter dem Weg folgend erreichen wir schon bald Lohmen. Ab hier wandern wir am Waldrand entlang zum Uttewalder Grund mit dem berühmten Felsentor. Felsen säumen den Weg bis nach Stadt Wehlen. Da führt uns der Weg über die Burg. Jedenfalls von dem was noch übrig ist. Aber die Aussicht von hier oben über das idyllische Städtchen und die Elbe ist unbezahlbar. Im Zentrum steht ein Brunnen mitten auf einem Platz. Drum herum Cafés, Restaurants und die Kirche. Unsere Unterkunft ist schnell gefunden und das Gepäck wird auch gleich angeliefert. Das Timing könnte nicht besser sein. So können wir gleich einchecken, es ist in der Zwischenzeit 13.40 Uhr, die Wanderschuhe ausziehen und ins nächste Café sitzen und ein kühles Bier geniessen.

2. Etappe von Stadt Wehlen nach Hohnstein ( 15.12 km / 05:32h)

 Das Frühstück im Wehlener Hof ist sensationell. Da bleiben keine Wünsche offen. Gesund gestärkt starten wir um 9 Uhr. Der Weg folgt zuerst der Elbe entlang aufwärts, dann auf dem Schwarzbergweg hoch bis zum «Steinernen Tisch». Ab hier geht’s rechts direkt zur wohl bekanntesten Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz, der Bastei. Von der Basteiaussicht und der Basteibrücke blickt man 190 Meter tief in das Elbtal. Die Aussicht ist grandios. Imposant ist die Basteibrücke zwischen den Felsen. 

Als Abstecher gehen wir über die Schwedenlöcher nach Rathen. Dazwischen liegen ca. 890 Stufen. Zum Glück geht es runter und nicht etwa hinauf. Die Landschaft ist geprägt von den hohen säulenhaften Sandsteinen. 

In Rathen geniessen wir unseren Lunch und das geschenkte «Schlafmützchen Bier». Entlang des Grünbach folgt der Malerweg vorbei am Zugang zur Felsenbühne Rathen in Richtung Rathewalde, vorbei am Amselsee. Gleich geht’s wieder bergauf bis zum Amselfall. Es ist ein Fall, aber ein kleiner. Wir wundern uns schon seit Beginn der Tour, dass es sooo wenig Wasser hat und auch alles sehr trocken scheint. Hier geht’s weiter hoch bis zum Ende dieses Tal, vorbei an teils restaurierten Rathewalder Mühlen und teils Ruinen. Plötzlich wandern wir wieder zwischen Feldern und Wiesen, keine Schluchten und Steinfelsen mehr. Ein kurzes Stück der Strasse entlang bis zum Abzweiger zur Teufelsbrücke und Wolfsschlucht. Die Wolfsschlucht ist zum Teil sehr eng mit vielen Treppen. Unten angelangt stehen wir gleich vor unserer nächsten Unterkunft.

Wir melden uns gleich bei der Rezeption und beziehen unser Zimmer. Aber nur kurz, damit Benno seine Action Cam an den Strom anschliessen kann und sie wieder aufgeladen wird. In der Zwischenzeit genehmigen wir uns ein, zwei, drei Bierchen…..

3. Etappe von Hohnstein - Bad Schandau (18.5 km / 05:20h)

Wir verlassen Hohnstein um 9 Uhr, vorbei an den Mauerresten des ehemaligen Bärengrabens (hier wurden um 1600 für den Dresdner Hof Bären für Hetzjagden gehalten) und wandern auf dem Halbenweg vorbei an der Gautschgrotte. Die Gautschgrotte ist ein geologisches Naturdenkmal, eine hohe Felswand, die an zwei übereinander liegenden grossen Quereinschnitten weit überhängt und einen imposanten Anblick bietet. Das nächste Highlight ist die Brandaussicht, ein 170 Meter über dem Polenztal liegender «Balkon der Sächsischen Schweiz», welcher uns ein fantastisches Panorama bietet. Von hier geht es über 800 Stufen, genannt Brandstufen, in den Grund hinunter. Wir sind froh, dass wir runter gehen und nicht hinauf. Das Glück ist aber nur von kurzer Dauer. Nach ca. 300 Meter Strasse führt uns der Weg wieder über Stufen, gefühlte 1000 Stufen, hinauf nach Waitzdorf. Durchgeschwitzt und durstig machen wir eine kurze Rast. Über die Ochelaussichten, ein kleiner Rundweg, geht es stetig bergab. Am Flüsschen Sebnitz rasten wir. Hier kann ich endlich meine heissgelaufenen schmerzenden Füsse abkühlen. Es ist traumhaft schön und ruhig, Vögel zwitschern und das kleine Flüsschen plätschert dahin. Hier geniessen wir auch unseren Lunch bevor es wieder weiter bergab nach Kohlmühle geht. Weiter führt uns der Weg der Sebnitz und der Eisenbahnlinie entlang, öfters nun an der Sonne. Es ist heute ziemlich heiss, da ist jeder Schatten und jedes Windstösschen herzlich willkommen. Nach einem weiteren Aufstieg an der Sonne erreichen wir Altendorf. Ab hier folgen wir dem Panoramaweg nach Bad Schandau. Direkt beim Kurpark und der Kirnitzschtalbahn endet der Wanderweg. Wir steuern direkt ins «Beizli» und geniessen ein kühles Bier. Der Weg zum Hotel Lindenhof führt uns durch den Kurpark. Bei einer kleinen Kneippanlage ziehen wir Schuhe und Socken aus und gönnen unseren strapazierten Füssen einen kühlen Guss. Welch eine Erfrischung. Das Hotel ist dann schnell gefunden. Das Gepäck ist bereits auf dem Zimmer, so dass wir gleich die Schuhe ausziehen und was Lockeres anziehen, um dann ins Städtchen an die Elbe zu gehen. Auf einer wunderschönen Terrasse setzen wir uns hin und geniessen im Schatten die Aussicht auf die Elbe.

4. Etappe von Bad Schandau - Lichtenhain (18.78 km / 06:53h)

Heute Morgen nehmen wir es etwas gemütlicher. Wir fahren mit der historischen Strassenbahn «Kirnitzschtalbahn» bis zum Einstieg in den Malerweg bei der Ostrauer Mühle. Da sparen wir etwas mehr als 3 km. Kaum von der Strasse in den Malerweg eingemündet geht es bergauf auf den Elbleitenweg in die Schrammsteine. Die Schrammsteine ist eine langgestreckte, stark zerklüftete Felsengruppe. Der Jägersteig-Aufstieg bringt uns über Eisenleitern hoch auf das Plateau. Eine echte Gratwanderung auf höchsten Niveau und viele Schweisstropfen werden belohnt. Auf der Schrammstein-Aussicht stehen wir ganz oben auf dem Plateau. Dazu ziemlich windig lässt uns staunen. Diese Eindrücke sind auf dem Foto kaum zu erkennen, da muss man einfach mal hier stehen. Auf einem grossen Plateau rasten wir und geniessen unseren heute so üppigen Lunch. Sogar ein Twix ist dabei. Plötzlich ist es windstill und es fängt an zu regnen. Aber nur ein paar Tropfen und schnell zeigt sich die Sonne wieder. In einem Waldstück rieselt es plötzlich von den Bäumen und wir sind voll von Tannen-Nadeln. 2 finden sogar den Weg bis in meine Unterhosen. Der Weg führt nun weiter über das Sandloch (hier gibt es wirklich Sand wie am Meer) zu den Affensteinen. Wenn jetzt an der nächsten Biegung unsere Unterkunft ist, wäre ich nicht unglücklich. Heute drückt die Last des Rucksacks und die Beine sind schwer und die Füsse brennen. Keine Wunder, meine Wanderschuhe können über Nacht nicht trocknen. Jetzt ist es nicht mehr so weit. Wir kommen an den Lichtenhainer Wasserfall. War wahrscheinlich mal ein imposanter Wasserfall. Hier staut man schon seit 1830 ein Bächlein mit einem aufziehbaren Wehr, so dass sich nach dem Öffnen der Stauanlage ein kräftiger Wasserfall in die Tiefe ergiesst. Auf der anderen Strassenseite ist ein Restaurant. Da sitzen auch schon andere Malerweg-Wanderer, die wir immer wieder antreffen. Vor dem letzten Aufstieg geniessen wir ein Bier. Unsere Unterkunft liegt in Lichtenhain, das heisst wir müssen noch ¾ Stunden hinauf zum Berghotel. Der Wind bläst immer stärker, trotzdem finden wir das Hotel schnell. Nun sind wir geschafft und froh, endlich am Etappenziel zu sein.

5. Etappe von Lichtenhain nach Schmilka (19.63 km / 06:50 h)

Ich bin noch die gestrige Etappe schuldig. Im Biohotel Helvetia in Schmilka gab es kein W-Lan-Netz. Auch das Roaming war sehr schwach. Also liessen wir es mit dem Tagebuch.

Die 5. Etappe war die härteste Etappe. Der Gesamteindruck: Runter - steil rauf, steil runter, steil rauf und noch steiler runter..

Kurz nach 9 Uhr starteten wir von Lichtenhain wieder runter zum Lichtenhainer Wasserfall. Der Weg führte uns über eine kleine Steinbrücke und im Wald hinauf zum «Kuhstall». Der Kuhstall ist mit 11 m Höhe und 17 m Breite die größte Felsenhöhle der Sächsischen Schweiz. Die als geologisches Naturdenkmal geschützte Höhle präsentiert sich als riesiges Felsentor, das 24 m weit durch den Berg hindurch führt. Raubritter hausten im 15. Jh. in der Burg Wildenstein. Ihre begehrteste Beute waren Rinder. Sie versteckten ihre Tiere in einer nahe gelegenen Höhle mit dem bezeichnenden Namen "Kuhstall". Über schmale Stufen, die "Himmelsleiter" in der Ritterschlucht, stiegen wir 27 Höhenmeter auf ein Plateau auf, auf dem noch einige Mauerreste vom einstigen Räubernest zeugten. Von einer Plattform bei der Höhle genießt man eine herrliche Aussicht hinüber zu den Affensteinen, dem Kleinen Winterberg und den Bärenfangwänden.

Nach dem Abstieg waren wir uns nicht einig, ob wir rechts oder links wieder auf den Malerweg gelangen. Benno fügte sich meiner Meinung. Der Weg führte uns durch das Schneiderloch und wieder zum gleichen Punkt. Dazwischen eine kleine Höhle, welche Benno zum Fluchen ermunterte....

Danach führte uns der Malerweg wieder über Stufen und Treppen ins Tal hinab bis zur Neumannmühle, einem technischen Denkmal der Herstellung von Papier aus Holzschliff. Der nächste Aufstieg liess nicht lange auf sich warten. Natürlich wollten wir auch auf  den Kleinstein. Nach dieser grandiosen Aussicht führte uns der Waldweg weiter, mal etwas flacher, bis zum steilen naturbelassenen Weg hinauf zum grossen Pohlshorn. Und wie sollte es anders sein, der Weg führte wieder steil runter bis zum alten Zeughaus. Kurz vor dem Zeughaus bogen wir wieder in die Steigung zum Winterberg. Natürlich ging es dann wieder runter. Der letzte steile Abstieg hatte es in sich. Meine Füsse fingen an zu brennen, kleine Blasen machten sich bemerkbar. Endlich war dann Schmilka in Sicht. Zwischen den Mühlen durch zur Hauptstrasse und an die Elbe. ca. 500 Meter mussten wir noch der Elbe entlang bis zum Biohotel Helvetia. Der Empfang war sehr herzlich, das Gepäck bereits auf dem Zimmer. So konnten wir uns kurz umziehen, um dann unsere Belohnung in der Gartenlounge zu geniessen: ein kühles Bier und ein Stück Kuchen.

Das Nachtessen war sehr lecker. Ein 4-Gänge-Menü mit einem wundervollen Salatbuffet. Zum Dessert gab's eine vegane Crème Brûlé. Nach dem feinen Essen setzten wir uns am Ufer der Elbe an das kleine Lagerfeuer, bis es dann doch zu kalt wurde. Gerade zur richtigen Zeit kamen wir immer Zimmer an, schalteten den Fernseher an und die Schweizer schossen das 2:1 zum Sieg.

6. Etappe von Schmilka nach Papstdorf (15.98 km / 05:17 h)

 

Die heutige Etappe ist schnell erzählt. Nach einem herzhaften Frühstück starten wir wieder wie gewohnt um 9 Uhr. Heute geht es auf die andere Seite der Elbe. Die kleine Fähre bringt uns ans andere Ufer. Zuerst wandern wir gemütlich ein kleines Stück der Elbe entlang flussaufwärts. Schon bald sind wir auf der Höhe des ehemaligen Zolles von Tschechien. Die Gemütlichkeit verbläst aber schon wieder zu Rauch. Der Weg biegt nach rechts in den Wald hinein und führt gefühlte 1000 Stufen nach oben auf die Fläche. Bereits schweissgebadet wandern wir durch das kleine Dörfchen Schöna. Da wir nun warm gelaufen sind nehmen wir den Abstecher zur Kaiserkrone (20 Min.) unter die Füsse. Oben angekommen sehen wir über die Fläche und das Elbsandsteingebirge auf der anderen Elbseite, welche wir in den letzten Tagen durchwandert sind. Wieder unten wandern wir weiter durch das Dörfchen Reinhardtsdorf-Schöna zum Wolfsberg, nichts Spektakuläres. Wir biegen rechts ab und queren das Dorf Reinhardtsdorf bis zum Wegweiser «kleine Bastei», ein Abstecher von 25 Minuten. Bastei tönt eigentlich gut, also folgen wir diesem Pfad über ein Wiesenfeld zum Waldrand. Da wanderten noch nicht viele Leute, denn der Weg im Waldstück ist ziemlich verwachsen. Da taucht plötzlich eine kleine Plattform auf, mitten im Gestrüpp, was nun die kleine Bastei sein sollte. Na ja. Von hier folgen wir dem Wegweiser zum Anschluss des Malerweges, welcher uns hinab zum Krippengrund bringt. Nun fängt es doch noch an zu regnen. Neben der Bushaltestelle ist ein kleines Hüttchen, welches uns Schutz bietet und wir auch unseren Lunch einnehmen können. Zwischenzeitlich hat es schon ziemlich geregnet und eine kühle Brise weht uns um die Ohren. Wir ziehen die Regenjacken an. Benno zieht sich die Regenhosen über, da er mit kurzen Hosen unterwegs ist. Den Kohlbornstein lassen wir aus, da der Regen doch weiter anhält. 2 km vor Papstdorf wird der Regen stärker. Benno zieht wieder Regen-Hose und Regen-Jacke an. Mir stinkt es, so kurz vor dem Ziel nochmals die Regenhosen anzuziehen und entscheide mich für die Pelerine, so dass auch der Rucksack geschützt ist. Dies entpuppt sich als eher schlechte Idee. Der Wegweiser schickt uns am Rande eines Wiesenfeldes entlang. Der Wind bläst und mein Rucksack bleibt zwar trocken, aber meine Wanderhosen sind schon fast bis zu den Knien nass. Endlich wieder in einem Waldstück ziehe ich doch noch die Regenhosen an. So wandern wir am Rehgehege vorbei ins Dorf Papstdorf. Am Ende liegt unsere Unterkunft, das Gasthaus Erblehngericht. Am Eingang steht ein Schild, dass heute das Gasthaus geschlossen sei, wegen einer Gesellschaft. Wir treten trotzdem ein, wir haben ja gebucht. Freundlich werden wir empfangen und wir bekommen auch eine Auswahl des Menüs. Wir sind also die einzigen Gäste, ausser der Gesellschaft. Die Gaststube gehört uns. Da treffen auch die 4 Malerwanderer ein, die wir schon die letzten Tage immer wieder antrafen.

7. Etappe von Papstdorf nach Weissig (22.25 km / 08:07 h)

Jemand sagte uns zu Beginn der Tour, dass die ersten 3 Etappen zum Warmlaufen und die letzten 2 Etappen zum Auslaufen sind. Heute steht die zweitletzte Etappe an. Kein Auslaufen. Es folgen 2 Hochkaräter: der Papststein und der Gohrischfels sind mit ihren 451 Metern bzw. 440 Metern nach dem Grossen Winterberg die höchstgelegenen Punkte auf dem Malerweg.

Wir wandern also um ca. 9 Uhr von Papstdorf zum nahegelegenen Papststein. Der Papststein ist ein Tafelberg inmitten einer Hochebene. Natürlich führen auch hier wieder Stufen aus Eisen, Holz und Steinen den Berg hinauf. Diesmal werden wir aber nicht belohnt. Das Wetter ist schlecht und damit auch die Sicht. Wir steigen den Papststein wieder runter, um nach kurzer Zeit den nächsten Berg zu überqueren, den Gohrisch. Wie sollte es wohl anders sein…. Auch hier gehen wieder viele Stufen nach oben. Das schlimmste an den Stufen ist, dass sie zum Teil sehr hoch sind und diese meine Kräfte rauben. Das Wetter ist nun zwischenzeitlich etwas besser geworden, jedenfalls regnet es nicht. Die berühmte Schwedenhöhle umgehen wir, da sie sehr dunkel und eng ist. Nach diesem Abstieg führt uns der Weg über Waldpfade und Wiesen zum nächsten Berg, der Pfaffenstein. Wir werden heute Abend heilig gesprochen… Der zerklüftete und von zahlreichen Höhlen durchzogene Berg weist Spuren von stein- und bronzezeitlicher Besiedlung auf und diente wegen seiner schlechten Erreichbarkeit später häufig als Zufluchtsort in Krisenzeiten. Seit dem 19. Jahrhundert wird der Pfaffenstein für touristische Zwecke genutzt. Auf dem Berg befinden sich ein Gasthaus, ein Aussichtsturm und mehrere Aussichtspunkte. Über das Nadelöhr wandern wir hinauf zum Plateau. Eine herrliche Aussicht auf die gelben und grünen Felder. Bevor uns der Malerweg wieder runterführt, steigen wir auf einen steinernen Turm über eine Rundtreppe hinauf (als hätten wir noch zu wenig Stufen hinter uns…). Ein paar tolle Fotos knipsen und dann über den Kammerweg wieder runter, über Leitern und Treppen.

Über Pfaffendorf und die Quirl gelangen wir zum Diebskeller. Da liegt die größte Höhle der Sächsischen Schweiz mit 29 m Länge, 5 bis 8 m Breite, 2 bis 4 m Höhe und einer Innenfläche von ca. 230 m². Die zweietagige Höhle ist zugänglich und auf Grund Ihrer Größe und Form nicht nur für Geologen besonders interessant. Am Steinernen Tisch aus dem Jahre 1755 machen wir Rast und packen unseren Lunch aus. Nach der Pause wandern wir bergab Richtung Städtchen Königstein mit seiner imposanten Festung. Unbedingt erwähnen möchte ich noch, dass wir heute zum erstenmal eine weitere Pause einlegen, in einem Café. Wir geniessen einen leckeren Cappuccino Grande und Benno einen Kuchen dazu. Und das in der 7. Etappe… Wir überlegen noch, ob wir unten der Elbe entlang gehen sollen oder rauf zur Festung, wie es der Malerweg vorsieht. Aber nach der Stärkung nehmen wir den offiziellen Weg hinauf zur Festung. Die Festung Königstein ist eine der größten Bergfestungen in Europa und erhebt sich 240 Meter über die Elbe und zeugt mit über 50 teilweise 400 Jahre alten Bauten vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung. Der Wallgang der Festung ist 1800 Meter lang und hat bis zu 42 Meter hohe Mauern und Sandstein-Steilwände. Im Zentrum der Anlage befindet sich der mit 152,5 Meter tiefste Brunnen Sachsens und zweittiefste Burgbrunnen Europas. Wir kommen vom Malerweg ab und gehen dem «Patrouillenweg», über 1 km, entlang um die Festung. Einmal um die Festung herum gelangen wir wieder auf den Malerweg und wandern bergab über die alte Festungsstrasse nach Thürmsdorf, an der Malerkapelle vorbei nach Weissig, wo wir im Rathener Hof endlich kurz nach 17 Uhr eintreffen. Die Etappe war keineswegs zum Auslaufen…

8. Etappe von Weissig nach Pirna (14.2 km / 04:15 h)

 

Die letzte Etappe beginnen wir mit einem tollen Frühstück. Wir sitzen mit 2 Deutschen Paaren am Tisch, welche wir unterwegs öfters antrafen. Uli und Rea, Wendelin und Ruth sind lustige Zeitgenossen. Nach dem Frühstück starten wir um ca. 9 Uhr die letzte von 8 Etappen. Der Weg führt uns zum letzten Stein, dem Rauenstein. Es sind wieder Stufen und Leitern zu erklimmen, aber nicht mehr so viele. Die Sonne zeigt sich auch wieder ein wenig. Oben führt uns ein Gratweg über den Rauenstein und ein angenehmer Abstieg nach Wehlen-Pötzscha. In Wehlen, auf der anderen Seite der Elbe, waren wir ja nach der ersten Etappe. Hier biegen wir links ab, über den Bergweg Richtung Naundorf. In Naundorfer Ortszentrum nehmen wir unseren Lunch aus dem Rucksack. Heute haben wir einen mega Lunch vom Hotel erhalten: ein Wienerli, ein Stück Gurke, ein Wasser, 2 belegte Brötchen, ein Apfel und einen Riegel. Eigentlich ist die Etappe viel zu kurz, um einen Lunch mit zu nehmen. Nach der Stärkung wandern wir weiter zu der Königsnase. Dieser verläuft oberhalb von Steinbrüchen auf etwas unwegsamen Pfaden, da hier Winde viele Bäume zum Stürzen brachte. Nun folgt der letzte Abstieg nach Obervogelgesang. Direkt bei der S-Bahnlinie biegen wir in den Elbradweg ein, der direkt nach Pirna führt. Nach ein paar hundert Metern auf der Strasse ziehe ich Schuhe und Socken aus und gehe Barfuss. Meine Blasen an den Fersen brennen einfach zu sehr. Bei der Abzweigung des Malerweges in Richtung Schloss Sonnenstein trennen sich unsere Wege. Ich habe keine Lust mehr, nochmals in die Schuhe zu steigen und einen Anstieg zu gehen. Benno folgt also dem Malerweg auf dem Canalettoweg hinauf zum Sonnenstein, einer Gedenkstätte.

(Der Sonnenstein war eine Tötungsanstalt der Nationalsozialisten in der ehemaligen Festung, in der 1811 eine Krankenanstalt eingerichtet worden war. Die Gedenkstätte Pirna Sonnenstein erinnert an die dortigen Ereignisse. In den Räumen der Festung wurden in den Jahren 1940 und 1941 durch Nationalsozialisten mindestens 14.751 Menschen umgebracht. Dabei handelte es sich vorwiegend um psychisch Kranke und geistig Behinderte, aber auch um Häftlinge aus Konzentrationslagern. Die NS-Tötungsanstalt diente damit auch der personellen, organisatorischen und technischen Vorbereitung des Holocaust. Diese Vernichtungsanstalt (eine von insgesamt sechs) ist, nicht zuletzt wegen der Zahl ihrer Opfer, einer der schlimmsten Orte nationalsozialistischer Verbrechen in Sachsen.)

 

Ich gehe den Elbradweg weiter nach Pirna. Kurz vor der Altstadt ziehe ich meine Socken und Schuhe wieder an und gehe etwas steif wegen den Blasen zum Marktplatz. Dort setze ich mich in eine Gartenbeiz und bestelle für uns beide ein grosses Bier. Benno trifft ca. 15 Minuten nach mir ein und freut sich bereits auf das bereit gestellte Bier. Das haben wir uns nun wirklich verdient. 8 Tage durch die Sächsische Schweiz gewandert.

 

Total 46 Stunden und 25 Minuten gewandert, über 4900 Höhenmeter erklommen und über 140 km hinter uns gelassen. Wir sind stolz, müde und auch überglücklich das Ziel endlich erreicht zu haben.

Dresden

1. Tag Dresden

Die letzte Nacht in Pirna verbringen wir im Hotel Pirnscher Hof. Heute schlafen wir eine Stunde länger und gehen um 08.30 Uhr frühstücken. Mit einem wunderschönen Blick auf den Marktplatz stärken wir uns für den heutigen Tag. Nach dem Auschecken schlendern wir mit Koffern und Rucksack, die Wanderschuhe an den Rucksack gehängt, zum Parkhaus, wo unser Auto seit 9 Tagen steht. Es steht auch wirklich noch unversehrt da und wartet nur darauf beladen und bewegt zu werden. Das neue Ziel im Navi eingeben und los geht’s Richtung Dresden. Etwas ausserhalb der Stadt finden wir unser Hotel Villa Weltemühle auf Anhieb. Obwohl wir uns schon um 10.30 Uhr an der Rezeption melden, können wir das Zimmer beziehen. Das Jugendstilhotel liegt in einem schönen Park und ist mit dem Bus 20 Minuten vom Postplatz Dresden entfernt. Wir machen uns gleich wieder auf den Weg zur Bushaltestelle und fahren mitten in die Stadt, zum Postplatz. Bevor wir mit dem Abenteuer Dresden beginnen, setzen wir uns ein Café und geniessen einen Cappuccino. Dann geht’s zum Altmarkt. Die Frauenkirche sticht uns gleich ins Auge. Wunderschön. Sie ist ja auch noch nicht so alt. 1945 fiel die Frauenkirche dem verheerenden Bombenangriff zum Opfer. Sie brannte vollständig aus und auch die Kuppel stürzte ein. Es gab dann auch Wiederaufbaupläne, aber erst 1993 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Etwa eine halbe Million Steine wurden verbaut, darunter mehrere Tausend aus den Trümmern geborgene Stücke. Im Juni 2004 fand dann die Einweihung und Eröffnung statt. Die Stadtrundfahrt geniessen wir mit einem 2-PS-Antrieb, in einer Kutsche. Die Reiseleiterin auf dem Kutschenbock liefert uns eindrückliche Geschichten über Dresden und den historischen Bauwerken. Anschliessend spazieren wir über eine grosse Treppenanlage hinauf zur Brühlschen Terrasse. Von hier oben haben wir eine schöne Sicht auf die Elbe. Weiter geht’s an der kath. Hofkirche vorbei zur Semper Oper und dann zum Zwinger. Der Zwinger gehört zu den imposantesten Bauwerken des Barocks. Auftraggeber und Initiator bei der Planung und Umsetzung war August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Durch die Bombenangriffe auf Dresden im Februar 1945 wurde der Zwinger fast vollständig zerstört. Von 1945 an erfolgte der Wiederaufbau. Teile konnten bereits 1960 wiedereröffnet werden. Auch heute sind noch Bauten und Renovationen im Gange. Im Zwingerinnenhof lässt sich herrschaftlich flanieren und die Wasserspiele genießen, Orangenbäume verströmen mediterranes Flair ganz im Sinne Augusts des Starken und die umliegende Gartenanlage mit dem Zwingerteich ist eine Ruheoase inmitten der Stadt. Nach diesen Eindrücken ist uns nach Kaffee und Bier. Unweit des Zwingers finden wir ein hübsches Strassen-Café. Das Herumlaufen in der Stadt ist anstrengender als die Sandsteine hoch zu krackseln. So überlegen wir, was wir als nächstes bestaunen wollen. Benno erwähnt einen Tipp eines Mitarbeiters, die Tor-Wirtschaft am Grossen Garten. Zu Fuss ist dies ca. 25 Minuten entfernt. Kurzerhand steigen wir in ein Taxi und lassen uns zur Tor-Wirtschaft bringen. Die Wirtschaft selber ist klein und mit vielen alten «Stichen» von Dresden und Umgebung ausgestattet. Auffallend ist der grosse Biergarten. Hier lassen wir uns nieder und bestellen Bier und einen Hamburger, resp. ein Wiener Schnitzel. Das Essen ist sehr lecker. Gestärkt schlendern wir nun durch den Grossen Garten. Der beinahe rechteckige Grundriss umfasst eine Fläche von circa 1,8 Quadratkilometern. Seine Längsausdehnung beträgt etwa 1900 Meter, die Breite erreicht maximal 950 Meter. Im Zentrum des Parks befindet sich als bedeutendstes Bauwerk das Sommerpalais. Durch den Garten fährt eine kleine Eisenbahn. Wir gehen der Hauptachse, also 1900 Meter, entlang. Hier finden viele Einwohner ihren Ausgleich im Joggen, Radfahren, Skaten und Flanieren. Auf der anderen Seite des Gartens steigen wir in eine Strassenbahn zurück zum Postplatz. Hier steigen wir wieder in den Bus, der uns zum Hotel zurückbringt. Um den Tag noch abzurunden, genehmigen wir uns noch ein Bier im Hotel-Garten und besprechen den nächsten Tag.

2. Tag in Dresden

Nach 8 Stunden gesundem Schlaf stärken wir uns am Frühstücksbuffet für den heutigen Tag in Dresden. Und schon geht’s wieder los. Zuerst zur Bushaltestelle, von wo uns der Bus in die Innenstadt zum Postplatz fährt. Vorbei am Zwinger und der Semperoper überqueren wir die Elbe auf der alten Augustusbrücke, die zur Zeit komplett saniert wird. Am Ende der Brücke erreichen wir den Neustädter Markt, der Beginn der Inneren Neustadt. Hier sind nicht mehr so viele Touristen. Bei der Dreikönigskirche steigen wir den Turm hinauf und geniessen die Aussicht über Dresden und Umgebung. Der Albertplatz trennt die Innere Neustadt von der Äusseren Neustadt. Die Äußere Neustadt, auch bekannt als Antonstadt, umfasst denjenigen Teil der Neustadt, der außerhalb der Mauern des ehemaligen Altendresden, der jetzigen Inneren Neustadt, lag. Das Viertel gilt heute als Szeneviertel Dresdens. Hier sind die Wände mit Graffitis geschmückt, zum Teil mit echten Kunstwerken, zum Teil auch nur Geschmiere. Eine Kneipe nach der anderen, insgesamt an die 250 Kneipen alleine in der Äusseren Neustadt, lassen uns das Nachtleben erahnen. Ich habe gelesen, dass das Nachtleben (ohne Sperrstunde, und seit Juni 2016 wieder mit uneingeschränktem Alkoholverkauf) zählt zu den lebendigsten in ganz Deutschland. Die Kunsthofpassage an der Görlitzer Strasse ist ein Komplex von Häusern, deren fünf Innenhöfe künstlerisch gestaltet wurden. Die Passage enthält kleine Geschäfte wie Ateliers und Buchläden sowie Kneipen und Cafés. Das auffälligst gestaltete Haus ist das blaue Haus mit dem Regenwasserspiel. Im Innenhof setzen wir uns in ein Café und bestellen uns einen Apérol Spritz. Zurück führt uns der Weg über die älteste Strasse, die Louisenstrasse, vorbei an der Martin-Luther-Kirche zur Hauptstrasse, die Bautzenerstrasse. Nun stehen wir wieder am Albertplatz und entscheiden uns für die Strassenbahn von der Dresdner-Neustadt nach Dresden-Mitte zu fahren. Dort gibt es die Bahnbögengalerie, welche Benno fotografieren möchte. Er lichtet alle ab. Langsam meldet sich ein Hüngerchen und Durst. Wir gehen durch das World Trade Center durch Richtung Postplatz. Neben dem Zwinger setzen wir uns nun endlich vor dem Sophienkeller draussen hin und bestellen was zu Trinken und einen Salat. Hier verweilen wir dann auch bis halb fünf. Dann fährt uns der Bus wieder zum Hotel zurück.

 

Letzter Tag in Dresden

Heute wollen wir das Stadt-Museum besuchen, wo die Geschichte von Dresden aufgezeigt wird. 

Nach dem Frühstück nehmen wir den Bus zum Postplatz und spazieren zuerst zur Brühlschen Terrasse und von dort durch die Münzgasse zum Museum. Die Geschichte von Dresden ist in 4 Sälen unterteilt:

«Der Aufstieg der Stadt»

Der erste Abschnitt widmet sich der Geschichte der Stadt zwischen der frühen Besiedlung im Elbtal und der Glanzzeit im Augusteischen Zeitalter. 

«Die Stadt der Bürger» 

Der Übergang in die Moderne – die Geschichte der Stadt zwischen Napoleonzeit und Ausbruch des Ersten Weltkrieges – ist Thema dieses Ausstellungsraumes. Die Formierung der bürgerlichen Gesellschaft und die Herausbildung der „schönen“ Großstadt Dresden werden hierbei in den Kontext der nationalstaatlichen Einigung und des Übergangs in die Industriegesellschaft gestellt. Großen Raum nimmt die Darstellung des Kampfes um bürgerliche Freiheiten ein.

«Demokratien und Diktaturen»

Im dritten Raum wird die Stadtgeschichte zwischen dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und der Friedlichen Revolution von 1989/90 erzählt. Einmalige Exponate und mehrere Medienstationen, wie zum Beispiel aus Tagebüchern, widmen sich Wendepunkten der Stadtgeschichte, dem Verhältnis von Herrschaft und Alltag und stellen exemplarische Biografien vor. Hervorzuheben sind Filme, welche die Erzählung begleiten: Stadtwerbung der 1920er Jahre, Originalaufnahmen wie jene vom Transport der Dresdener Juden in das „Judenlager Hellerberg“ 1942, Propagandastreifen und Heimatberichte aus der DDR-Zeit sowie Mitschnitte von den Oktobertagen 1989. Die ergebnisoffen und problembewusst konzipierte Exposition regt uns zum Nachdenken an. Wir können uns solche Szenen nicht wirklich vorstellen.

«Depot der Gegenwart»

Exemplarisch ausgewählte Modelle stehen für den seit den 1990er Jahren in Dresden tobenden Streit über Städtebau und Architektur, über das Verhältnis von Neu und Alt, Tradition und Moderne sowie über die Einflüsse aus Ost und West, der im Kern ein Ringen um die Deutung der Vergangenheit und den weiteren Weg der Stadtgesellschaft ist.

Nach 3 Stunden hören, lesen und staunen verlassen wir das Museum und setzen uns auf dem Neumarkt in ein Restaurant, bestellen eine Portion Pasta und geniessen die Musik, während wir die Eindrücke aus der Geschichte sacken lassen. Die Frauenkirche im Blick stellen wir fest, dass wir sie schon von allen Seiten bestaunt haben, aber noch nicht drinnen waren. Also zahlen wir unsere Konsumation und treten in die Frauenkirche ein. Ein sehr imposantes Bauwerk. Am Ende des Rundganges zünden wir noch 2 Kerzen an. Unterdessen ist es schon wieder fast 17 Uhr. Wir steuern auf den Postplatz zu und steigen in den Bus, der uns zum Hotel bringt. Im Hotel angekommen, sitzen wir noch in den hoteleigenen Park und geniessen ein Bier.

 

 

 

Dies war’s schon wieder. Wir hoffen, Ihr hattet alle viel Spass an unseren Berichten und Fotos.

 

Wer weiter mit uns unterwegs sein möchte, kann unter «Unterwegs» unsere Aktivitäten weiter verfolgen.